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Magdeburg, 21. Februar 2022 – Die Tradition des jüdischen Lebens reicht in Anhalt bis zum Dreißigjährigen Krieg zurück. In der damaligen Residenzstadt Dessau trugen Juden mit wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Impulsen zum Aufschwung der Region bei. Bedeutende Persönlichkeiten wie der Philosoph und Aufklärer Moses Mendelssohn (1729-1786) und der Komponist Kurt Weill (1900-1950) gingen aus der jüdischen Gemeinde hervor.

Mit dem Wahlsieg der Nationalsozialisten 1932 und dem Niederbrennen der erst 1908 eingeweihten Synagoge samt Gemeindehaus und Trauerhalle auf dem Jüdischen Friedhof wurde in der Reichspogromnacht am 9. November 1938 das jüdische Leben in Dessau für fünf Jahrzehnte ausgelöscht.

Erst 1994 gründete sich die Jüdische Gemeinde zu Dessau. Die inzwischen rund 300 Mitglieder verfügen über einen Gemeinderaum, der lediglich 50 Menschen Platz für Gottesdienste bietet. Daher war eine Erweiterung des Gemeindezentrums dringend geboten. Im Ergebnis mehrjährigen Engagements durch Gemeindemitglieder und Unterstützer wird heute voller Freude das Richtfest des Synagogen-Anbaus am Kantorhaus gefeiert.

LOTTO Sachsen-Anhalt unterstützt die Errichtung der Synagoge am früheren Standort mit 350.000 Euro Lotteriefördermitteln*.

„Mit diesem Neubau in Dessau-Roßlau entsteht in Sachsen-Anhalt die erste Synagoge nach dem Zweiten Weltkrieg“, sagte Lotto-Geschäftsführer Stefan Ebert anlässlich der heutigen Baustellenbegehung. „Es ist LOTTO eine Herzensangelegenheit, das Engagement für die Entwicklung des jüdischen Lebens in unserem Land zu fördern.“

„Dank der vielfältigen Unterstützung kann mit dem neuen Gotteshaus das echte jüdische Leben in Dessau weitergehen", freut sich Alexander Wassermann, Vorsitzender der orthodoxen jüdischen Gemeinde.

Hintergrund:

*Lotteriefördermittel stammen aus den Spieleinsätzen und werden auf Antrag für Vorhaben in Sachsen-Anhalt vergeben. Jeder gemeinnützige Verein kann projektbezogen einen Antrag bei LOTTO Sachsen-Anhalt stellen. Von jedem Euro, der für ein Produkt von LOTTO Sachsen-Anhalt ausgegeben wird, kommen rd. 20 Cent dem Gemeinwohl zugute.

Seit 1991 flossen rund 14 Mio. Euro von LOTTO Sachsen-Anhalt in die Stadt Dessau-Roßlau – die Jüdische Gemeinde zu Dessau erhielt davon insgesamt 402.000 Euro Lotteriefördermittel, z. B. für die Sanierung der Gemeindebegegnungsstätte. Weitere Lotteriefördermittel gingen u. a. an das Liborius Gymnasium für die Anschaffung eines Trinkbrunnens, an die Junkers Paddelgemeinschaft für die Anschaffung von Bootsmaterialien und an die Jugendherberge Dessau für eine Fahrrad-Ladestation.